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Testprojekt zur 4-Tage Woche in Deutschland

Am Do., 21.09.23 startet die Bewerbungsphase für Unternehmen, die Teil des Testprojekts sein möchten.

Sie wird heiß diskutiert, die 4-Tage-Woche. Nachdem bereits 2022 ein Testprojekt zur 4-Tage Woche in Großbritannien durchgeführt wurde, soll 2024 auch die Umsetzbarkeit in Deutschland erprobt werden.

Großer Erfolg der Studie in Großbritannien

61 Firmen beteiligten sich an der Studie in Großbritannien. 56 Unternehmen möchten die 4-Tage-Woche weiterführen. Forscher aus Boston und Cambridge analysierten das Projekt und führten zudem Interviews mit Beteiligten. Die Studienauswertung zeigt: Während der 6-monatigen Testphase gingen die Fehlzeiten auf Grund von Krankheitstagen um rund zwei Drittel (65 %) zurück. Die Zahl der Mitarbeiter, die während dieser Zeit das Unternehmen verließen, fiel um 57 %. Der Umsatz der Unternehmen stieg in der Testphase im Durchschnitt um 1,4 %.

Zur Auswertung des Projekts in Großbritannien

Die 4-Tage-Woche wird in einem Pilotprojekt in Deutschland getestet

Bis November 2023 läuft die Bewerbungsphase für das Pilotprojekt. Anfang 2024 startet dann die 6-monatige Testphase in Deutschland. Durchgeführt wird das Projekt von der Unternehmensberatung Intraprenör aus Berlin in Zusammenarbeit mit der NGO 4 Day Week, die in allen Teilen der Welt entsprechende Testläufe zur 4-Tage-Woche plant.

„Wir erhoffen uns, die Debatte um die 4-Tage-Woche auf ein neues Niveau zu heben – mit wissenschaftlicher Unterstützung“, sagt Unternehmensberater Jan Bühren von Intraprenör. Die Unternehmensberatung fokussiert sich mit ihrer Arbeit auf das Wohlbefinden von Mitarbeiter*innen in den Unternehmen.

 

Die Umsetzung der 4-Tage Woche sieht unterschiedliche Modelle vor

Im Rahmen des Pilotprojekts wird eine 4-Tage-Woche umgesetzt, bei der die Arbeitszeit reduziert wird, Gehalt und angestrebte Arbeitsleistung aber gleichbleiben.

Ein anderes Modell sieht beispielsweise vor, dass mit weniger Arbeitszeit auch weniger Lohn ausbezahlt wird. Darüber hinaus versuchen sich einige Unternehmen derzeit in einem Konzept, in dem an vier Tagen etwas mehr gearbeitet wird, um dann am fünften Tag die Mehrstunden der Vortage durch Freizeit auszugleichen.

Am meisten diskutiert wird wohl das Modell „weniger Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich“ welches auch die IG Metall für die nächsten Tarifverhandlungen in der Eisen- und Stahlindustrie fordert.

 

Umfragewerte zur 4-Tage-Woche

Auch eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass die 4-Tage-Woche, in Kombination mit gleichbleibendem Lohn, bei Arbeitnehmern eine beliebte Vorstellung ist. Rund 73 % der Befragten gaben an, dass sie sich eine 4-Tage-Woche mit entsprechend kürzerer Arbeitszeit wünschen. 8 % der Befragten wünschen sich diese auch bei weniger Lohn. 17 % lehnten die 4-Tage-Woche ab. Unter den Befragten, die die 4-Tage-Woche ablehnen, ist der häufigste Grund dafür „Spaß an der Arbeit" (86%), zudem zeigen sich aber auch 82 % skeptisch, ob eine Arbeitszeitverkürzung etwas an den Arbeitsabläufen ändern würde. Rund 77 % gehen davon aus, dass sie bei einer 4-Tage-Woche ihre Arbeit nicht mehr schaffen würden.

 

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